Abwasserreinigung – in der Gifhorner Kläranlage

Im Zulaufschacht kommt das gesamte Abwasser des Stadtgebietes aus dem Kanalnetz an. Im Zulaufpumpwek wird das Abwasser angehoben, damit es fast den gesamten Rest der Abwasserreinigung im freien Gefälle durchlaufen kann.

Zulaufpumpwerk:

Mechanische Reinigung

Mit Hilfe einer Rechenanlage wird das Abwasser von Grobstoffen aller Art befreit. Dieser Schritt ist zwingend notwendig, weil Hygieneartikel, Papier, Textilien, Essensreste, Dosen, Plastik und vieles anderes mehr, den weiteren Klärprozess behindern. Das Rechengut wird entwässert und fachgerecht entsorgt.

Vorsicht: Die Toilette ist kein MÜLLEIMER!

Mehr Informationen über Dinge die nicht in die Toilette gehören, finden Sie hier

Sand- und Fettfang

Nun fließt das Abwasser durch belüftete Sandfänge. Dabei wird die Fließgeschwindigkeit so verringert, dass sich am Boden der Becken der Sand absetzt. Dieser Sand wird mit Saugräumern vom Boden entfernt und zum Sandklassierer befördert und dort entwässert. Der Sand wird fachgerecht entsorgt, das Wasser geht zurück in den Abwasserreinigungsprozess. Die Sandfänge sind zugleich Fettfang. Das anfallende Fett schwimmt auf Grund der zugeführten Luft auf und wird mit einem Fetträumschlid von der Wasseroberfläche in Fettkammern gezogen. Das Fett wird fachgerecht entsorgt.

Sand- und Fettfang:

Die Vorklärung

Der Schmutz hat hier Zeit sich abzusetzen. Die Fließgeschwindigkeit des Abwassers wird soweit herabgesetzt, dass sich auch feinste Partikel am Boden absetzen können.  Dieser Schlamm wird abgesaugt und zur Eindickung weitergeleitet.

Vorklärbecken:

Biologische Reinigung

In der biologischen Reinigungsstufe bauen Mikroorganismen in den sogenannten Belebungsbecken, das Herz der biologischen Abwasserreinigung, die noch vorhandenen Schadstoffe aus dem mechanisch gereinigten Abwasser, wie z. B. Phosporverbindungen, ab. Es wird gezielt Sauerstoff dazugegeben und die Masse im Becken bewegt. Die Organismen verrichten so ihre Arbeit optimal und es kann ein hoher Reinigungseffekt erzielt werden.

Nachklärung – oder auch Ruhephase genannt

Nach der biologischen Behandlung wird das Schlamm-Wassergemisch durch das Verteilerbauwerk in die 3 Nachklärbecken verteilt. Die Becken fungieren als Absetz- oder Ruhebecken. Die Belebtschlammflocken setzen sich, da sie schwerer als Wasser sind, auf dem Boden der Becken ab und werden vom Bodenräumschlid und den Saugräumern abgesaugt und als belebter und nach wie vor biologisch aktiver Rücklaufschlamm wieder der Belebung zugeführt. Der überschüssige Schlamm wird in den Faulturm gepumpt.

Nachklärbecken:

Ablauf des gereinigten Abwassers

Das Wasser, welches sich in der Ruhephase nach oben vom Belebtschlamm abgesetzt hat, ist nach diesem Prozess nahezu völlig klar und läuft über Tauchwände unter dem Wasserspiegel und abgedeckte Ablaufgerinne über unterirdische Kanäle und dem Ablaufschacht in die Aller.

Schlammbehandlung

Der durch die Reinigung entstehende Schlamm wird eingedickt und den Faulbehältern zu geführt. Hier wird der Schlamm bei 38 Grad einem Faul- und Gärungsprozess unterzogen. Es entsteht Klärgas, welches komplett in dem Blockheizkraftwerk auf unserer Anlage verstromt wird. Die Wärmeenergie wird zu Heizzwecken für die Gebäude und Faulstufe genutzt.

Faultürme:

In Gifhorn wird seit 2005 der Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich verwertet. Der Klärschlamm aus dem Schlammspeicher wird in einer Halle für neue Klärschlammaufbereitung entwässert und getrocknet und der Kompostierung zugeführt.

 

Der gesamte Abwasserreinigungsprozess wird von der Leitwarte aus überwacht und gesteuert. Sämtliche Betriebsdaten laufen hier auf.

 

Im eigenen Labor werden arbeitstäglich die Ergebnisse der Reinigungsleistung der Kläranlage ermittelt.