Mit den folgenden Abbildungen soll exemplarisch erläutert werden, wie sich der Rückstau in der Kanalisation auf die GEA auswirken kann. Durch die vergleichende Darstellung werden die Schwachstellen an einem Haus aufgezeigt und entsprechende Lösungen dargelegt. Hierbei soll auch deutlich werden, dass nur gezielte Anlagen zu schützen sind, welche sich tatsächlich unterhalb der Rückstauebene befinden. Ansonsten entstehen für die Anlagen oberhalb der Rückstauebene unnötige Einschränkungen und Kosten oder die Funktion der Rückstauklappen können beeinträchtigt werden.
Bei allen Abbildungen wird ein Anschluss an ein öffentliches Trennsystem vorausgesetzt. Das bedeutet, dass nur Schmutzwasser an den Schmutzwasserkanal angeschlossen ist. Das Niederschlagswasser wird entweder der schadlosen Versickerung zugeführt oder in den öffentlichen Niederschlagswasserkanal eingeleitet. Im Beispiel wird von einer Versickerung auf dem Grundstück ausgegangen.
Bei einem Anschluss von Schmutz- und/oder Niederschlagswasser an ein Mischsystem ist aufgrund der Verbindung zwischen Schmutz- und Niederschlagswasserentwässerung die Rückstauhäufigkeit höher. Stärkere Niederschläge wirken sich direkt auf den Wasserspiegel in der gesamten Kanalisation aus. Die Auswirkungen auf die GEA sind entsprechend.
Vergleich gefährdeter und abgesicherter Räume
Räume mit untergeordneter Nutzung (z. B. Keller wird als Abstellraum oder Waschküche genutzt)
Gefährdete Räume
Das Haus weist keine Vorkehrungen gegen Rückstau auf, obwohl ein Waschbecken sowie ein Bodenablauf unterhalb der Rückstauebene liegen. Zudem fehlt ein Entlüftungsrohr zum Druckausgleich innerhalb des Abflussrohrsystems Dies kann beim Spülen des Hauptkanals zum Austritt von Abwasser aus sanitären Anlagen führen. Mangelhafte Belüftung führt außerdem häufig zu Geruchsproblemen innerhalb des Gebäudes.
Abgesicherte Räume
Aufgrund der sogenannten untergeordneten Nutzung wird hier der Einbau eines Rückstauverschlusses gemäß DIN EN 13564 ausnahmsweise als Sanierungsmaßnahme zugelassen. Besser ist es immer (wie bei Neubauten) eine Hebeanlage einzubauen. Der Einbau einer durchgehenden Entlüftung lässt Luft nachströmen, so dass Kanalgase entweichen. Bei der Kanalreinigung kann der Druckausgleich über die Entlüftung erfolgen.
Räume mit hochwertiger Nutzung (z. B. als Wohnraum, Büro oder technische Anlagen)
Gefährdete Räume
Hier befinden sich im Keller unterhalb der Rückstauebene Sanitäranlagen, die der wohnlichen oder gewerblichen Nutzung dienen. Eine Rückstausicherung ist auch hier nicht vorhanden.
Abgesicherte Räume
Es ist ein Pumpensumpf mit Hebeanlage gemäß DIN EN12056-4 eingebaut. Der Pumpensumpf bedarf einer geruchsdichten Abdeckung sowie einer Entlüftung über Dach. Die Ableitung aus der Pumpenanlage erfolgt über eine Rückstauschleife die bis oberhalb der Rückstauebene geführt wird. So ist gewährleistet, dass kein Schmutzwasser aus dem Kanal in den Keller strömen kann.